Jimmy Schmied gehört zu den Menschen, die fast jeden Menschen mit ihrer Begeisterung für eine Sache anstecken können. Sie sprüht vor Ideen - selbst an einem Tag, an dem sie eigentlich ihren Abschied feiert. Nach über 20 Jahren Einsatz für verschiedenste Projekte zum Dialog der Generationen unter dem Dach der Bürgerstiftung verabschiedet sie sich als Projektleiterin von ihren Wegbegleitern in Altenheimen, Schulen und Gastronomiebetrieben. Sie bleibt der Stiftung als Kuratoriumsmitglied erhalten.
"Wissen Sie noch? Wie wir Knockin´ on Heaven´s door mit 1.400 Besuchern im Mohns Park gesungen haben beim ökumenischen Jugendgottesdienst? Da kriege ich heute noch Gänsehaut." Lebendig erinnert sich Jimmy Schmied an eine der ersten großen Aktionen, die sie auf die Beine gestellt hat - auch wenn sie schon 20 Jahre zurück liegt. Beim Abschiedstreffen mit Wegbegleitern des Projekts Generationendialog im Café des Seniorenzentrums Murken fliegen die kleinen Geschichten und Anekdoten hin und her.
Musik im Krankenhaus, Konzerte im Altenheim, große Singfeste, der ökumenische Musical Gottesdienst, Sternschnuppenzeiten im Wasserturm, in der Sparkasse oder im Rahmen der "Neuen Stimmen", Begegnungen zwischen Alt und Jung - wo beginnt die lange Liste des Engagements von Jimmy Schmied, wo endet sie? Und woher hat sie überhaupt alle ihre Ideen?
"Ach", sagt sie fröhlich. "Ich habe immer 1.000 Ideen im Kopf, sie kommen einfach angeflogen. Ich habe es immer gesehen wie Erich Kästner: Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es."
Dass Jimmy Schmied sich aus der aktiven Projektarbeit der Bürgerstiftung verabschiedet, hat also nichts mit Ideenlosigkeit zu tun. Oder gar mit Erschöpfung. Jimmy Schmied sagt: Ich habe so viele wertvolle Menschen kennengelernt, dafür bin ich sehr dankbar. Es war eine großartige Zeit, aber jetzt ist es genug." Nina Spallek, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, kennt Jimmy Schmied schon fast seit Gründung der Stiftung: "Jimmy Schmied hat eine beeindruckende Fähigkeit, besonders im Auge des Sturms die Ruhe zu bewahren. Sie findet immer die richtigen Worte. Für die älteren Menschen - aber auch für die jungen Leute, die aus diesem Generationendialog und der Lebenserfahrung der Menschen, viel lernen können.
Die Sprecherin der Bürgerstiftung Brigitte Büscher überreicht mit einem Augenzwinkern zum Abschied eine Urkunde. "Solche Dokumente bekommen die Auszubildenden oder Schüler für ihr soziales Engagement. Jetzt wird es langsam Zeit, dass Jimmy Schmied auch eine bekommt - nach mehr als 20 Jahren."
"Wir vermissen Sie jetzt schon", sagen übereinstimmend die Wegbegleiter des Projekts. Alte Leute fragen nach Frau Schmied, junge Leute wünschen sich, dass es in Zukunft eine Fortsetzung des Projekts "Alt & Jung" geben sollte. Niklas Fedeler, Auszubildender des Parkhotels, sagt: "Für uns ist das einfach toll - andere Lebenswelten kennen zu lernen und unsere Welt der alten Generation zu erklären." Wie und ob das Projekt der Bürgerstiftung fortgesetzt werden könnte, ist noch offen. "Aber wenn es darum geht, Ideen für neue Taten zu bekommen, können wir ja auch Frau Schmied fragen", sagt Brigitte Büscher. "Bei 1.000 Ideen in ihrem Kopf sollte doch die ein oder andere für uns passen."
Bildzeile:
Abschied von Jimmy Schmied (untere Reihe Mitte) vom Generationenprojekt "Alt und Jung" der Bürgerstiftung: Wegbegleiter der ehrenamtlichen Projektleiterin aus Wilhelm-Florin-Haus, Anne-Frank-Schule, Wohnpark Dr. Murken, Seniorenzentrum Am Bachschemm, Parkhotel Gütersloh, Haus Domhof, Alex und Bankery danken für die langjährige Arbeit mit Blumen, Geschenken und dem Austausch von vielen Anekdoten.