Manchmal braucht es nur wenige Stunden, um neue Kraft tanken zu können. Durchatmen und dann weiter machen - Alleinerziehende müssen oft besonders viel leisten, um im Alltag klar zu kommen. Mit einem neuen Projekt für Ein-Eltern-Familien aus Gütersloh geht nun das „Netzwerk für Alleinerziehende in der Stadt Gütersloh“ in Kooperation mit der Bürgerstiftung Gütersloh und der Renate Gehring-Stiftung an den Start. Beide Stiftungen zusammen stellen dafür rund 21.000 Euro zu Verfügung.
„Ziel dieses neuen Projekts ist es, Eltern für ein paar Stunden die Möglichkeit zu geben, an Terminen wie Elternabenden teilzunehmen oder auch mal was für sich zu tun“, sagt Katrin Meyer, Vorstand der Bürgerstiftung Gütersloh. „Das klingt für viele Menschen vielleicht nach einer simplen Angelegenheit - in Ruhe einen Termin ohne die Kinder wahr nehmen zu können“, sagt Rudolf Venherm von der Renate Gehring-Stiftung, deren Schwerpunkt die Unterstützung von Alleinerziehenden ist. „Doch für Alleinerziehende stellt sich meistens sofort die entscheidende Frage: Und wer kümmert sich in der Zeit um die Kinder?“
Genau an diesem Punkt könnte das neue Projekt „Durchatmen“ Hilfe leisten: Qualifizierte Babysitter kümmern sich stundenweise um die Kinder der teilnehmenden Familien und schaffen so frei gestaltbare Zeiträume für die alleinerziehenden Väter oder Mütter. Haushalt, Kindererziehung und die Sicherung der Existenz stellen viele Alleinerziehende vor große Herausforderungen. „Die Dreifachbelastung kann zu psychosozialen und gesundheitlichen Problemen führen, die sich negativ auf die Kinder auswirken“, sagt Delia Spexard vom Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), die das neue Projekt koordi
Über 2.000 Alleinerziehende leben nach den Zahlen des letzten Familienberichts im Stadtgebiet Gütersloh. Eine Gruppe, die der besonderen Aufmerksamkeit und Unterstützung bedarf. Fachkräfte aus verschiedenen Beratungs-Einrichtungen und -Institutionen haben sich darum zusammengeschlossen, um sich für die Belange von Alleinerziehenden einzusetzen und ihre Lebenssituation zu verbessern.
Eine Untergruppe des Netzwerks hat das neue Projekt „Durchatmen“ entwickelt: Sie besteht aus Melanie Stitz, Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen der Stadt Gütersloh, Angela Simon, Erziehungsberaterin bei der Caritas, Ingrid Kersting, Leiterin des Familienzentrums St. Marien und Delia Spexard vom SkF.
„Jetzt möchten wir für die zweijährige Pilotphase zehn Alleinerziehende aus Gütersloh einladen, an dem für sie kostenlosen Projekt teilzunehmen“, sagt Delia Spexard. Die Betreuungspersonen für die Kinder der Alleinerziehenden wurden vorab geschult und bereits teilweise an Ein-Elternfamilien vermittelt.
Weitere Informationen zum Projekt erteilt Delia Spexard vom SkF unter 05241-9618519.
Bildzeile: von links, hintere Reihe: Rudolf Venherm (Renate Gehring-Stiftung), Ingrid Kersting (Familienzentrum St. Marien), Melanie Stitz (Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen der Stadt Gütersloh), von links, vordere Reihe: Angela Simon (Erziehungsberatung, Caritasverband für den Kreisverband Gütersloh, Delia Spexard (SkF) und Katrin Meyer (Bürgerstiftung Gütersloh)