Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Mentoren begeistern Schüler fürs Lesen

Anton hat richtig Spaß. Gemeinsam mit Sabine Kumlehn spürt er im Buch den Abenteuern von Benni, dem kleinen Bären, nach. Genau darum geht es beim „Mentor“-Projekt: Kindern auf spielerische, unaufdringliche und fröhliche Art, Freude am Lesen zu vermitteln. Damit sie ihre Sprach- und Lesekompetenz verbessern und sich damit eine Schlüsselqualifikation für ihre Zukunft sichern.

Bundesweit engagieren sich unterm „Mentor“-Dach schon 16.000 Leselernhelfer in 600 Kommunen an rund 2700 Schulen. Gütersloh war bislang noch ein weißer Fleck auf dieser Lese-Förderlandkarte. Das hat Sabine Kumlehn jetzt geändert, in dem sie zusammen mit zehn Freundinnen einen weiteren Verein gegründet hat. Die Bürgerstiftung Gütersloh unterstützt dieses Engagement finanziell.  Die Stadtbibliothek ist Kooperationspartner. Die Leselernhelferinnen betreuen vor Ort bislang Kinder an der Overbergschule. Nach den Sommerferien kommen die Heidewaldschule sowie die Grundschule Kattenstroth dazu. In Verl ist die Bühlbuschschule dabei. Weitere Leselernhelfer sind daher willkommen.

„Das Besondere an diesem Projekt ist die verbindliche und vertrauensvolle 1:1-Betreuung“, erklärt Kumlehn. Von Haus aus Personalentwicklerin bei Miele, „war es immer schon meine Leidenschaft, Menschen wachsen und groß werden zu lassen“, erklärt sie ihr Engagement. Und genau das gelingt auch bei dem vom „Mentor“-Bundesverband wissenschaftlich begleiteten Projekt.

Jede Woche einmal treffen sich die Mentoren mit ihren Schützlingen für 45 Minuten meist in den Schulbibliotheken, um im vertrauensvollen Miteinander die Welt der Buchstaben zu erkunden. Die Kinder genießen die uneingeschränkte Aufmerksamkeit, die ihnen dabei zuteilwird. Humor, Lob und spielerische Ideen spornen sie an. Da kann jeder Mentor kreativ werden. “Die Leselernhelfer werden im Vorfeld aber auch für den richtiger Umgang mit den Schülerinnen und Schülern sowie inhaltlich gut qualifiziert, damit sie je nach Reifegrad oder auch bei einem Migrationshintergrund des Kindes eine entspannte Lernatmosphäre mit den richtigen Angeboten schaffen können. Da wird eben manchmal vorrangig „nur“ gespielt oder es werden Geschichten erzählt oder Comics zum Einstieg angesehen, statt stur didaktisch Seite für Seite zu lesen. „Wichtig ist, dass wir Mittel und Wege finden, um dem oft genannten kindlichen, Das kann ich nicht‘ etwas entgegenzusetzen. Denn Lesen ist bei Kindern oft eine Frage des Selbstvertrauens“, weiß Sabine Kumlehn. Weshalb am Anfang auch immer ein Gespräch zwischen den jeweils zuständigen Lehrern und Mentoren stattfindet. Die bisherige Bilanz ist für alle Seiten durchweg positiv.

Nähere Informationen zum Gütersloher „Mentor“-Verein finden sich im Internet unter www.mentor-guetersloh.de. Wer Interesse hat, sich als Leselernhelfer zu engagieren, kann unter 0172/5303427 oder per Mail an info(at)mentor-guetersloh(dot)de Kontakt mit Sabine Kumlehn aufnehmen.

Foto:

Hochkonzentriert, aber ohne Druck, sondern mit viel Spaß übt Anton im Beisein von Sabine Kumlehn das Lesen. Sie hat in Gütersloh, unterstützt von der Bürgerstiftung, den Leselernhelfer-Verein „Mentor“ gegründet und sucht weitere Ehrenamtliche, um an mehr Schulen aktiv werden zu können.