Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Zu Tisch im Quartier

Seit Oktober 2023 präsentiert sich das Gütersloher Wilhelm-Florin-Zentrum (WFZ) als modernes Pflegezentrum mit einem umfassenden Dienstleistungskonzept für alle Facetten der Pflege: von ambulanter und teilstationärer bis hin zur stationären Pflege. Dabei geht es dem Zentrum aber nicht „nur“ um pflegerische Leistungen. Es versteht sich vielmehr als Herzstück einer neuen, lebendigen Quartiersstruktur im Stadtteil. Es will den Menschen ein wohnortnahes und vielseitiges Netzwerk schaffen, das die Gemeinschaft fördert, das soziale Miteinander stärkt und bürgerschaftliches Engagement anregt. So setzt das Haus nicht nur auf Begegnungsräume und Aktivitäten wie Sport, Feste oder kulturelle Angebote, sondern auch auf gemeinsames Essen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern und Gelegenheit zur Teilhabe zu bieten.

In diesem Kontext wurde das Projekt „Zu Tisch im Quartier“ entwickelt. Aktuell nutzen bereits zehn bis zwölf ältere Menschen sowohl aus dem Pflegezentrum als auch der Nachbarschaft regelmäßig dieses Angebot. Sie genießen nicht nur die gemeinsamen, warmen Mahlzeiten im Speisesaal des Hauses, sondern auch den Austausch und die Kontaktmöglichkeiten.  Die Bürgerstiftung Gütersloh unterstützt das Projekt mit 6000 Euro, so dass das Angebot für alle erschwinglich bleibt, und den Senior*innen eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung sowie soziale Integration garantiert.

„Durch das Zusammenspiel von professionellen Dienstleistungen, bürgerschaftlichem Engagement und sozialer Teilhabe ist im Quartier ein neuer sozialer Raum entstanden, der älteren Menschen Lebensqualität und ein starkes Netz der Unterstützung bietet“, bringt es Stefan Rischer als Einrichtungsleiter des Wilhelm-Florin-Zentrums auf den Punkt. „Wir sind beeindruckt, wie gut es mit diesem Projekt gelingt, Menschen aus dem Zentrum und aus der Nachbarschaft zusammenzubringen, das Miteinander zu fördern und etwas gegen die Einsamkeit zu tun“, erklärt die Vorstandsvorsitzende Katrin Meyer das Engagement der Bürgerstiftung.

Denn bei „Zu Tisch im Quartier“ wird über den Tellerrand geblickt:  In Zusammenarbeit mit dem Begleitenden Dienst des Altenzentrums und der Quartiersmitarbeiterin des Projekts „Miteinander digital“ erarbeiten die Teilnehmenden des Mittagstischs Ideen für ehrenamtliche Tätigkeiten im Pflegezentrum. Wer sich aktiv einbringt, zahlt nicht mehr den offiziellen Gästepreis fürs Mittagessen, sondern einen ermäßigten. So bietet ein Nachbar Dia-Vorträge über Gütersloher Geschichte(n) an. Eine andere Nachbarin erledigt Besorgungen für die Pflegeheimbewohner. Ein dritter hilft bei Vorbereitungen zu Veranstaltungen. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Und damit dies gelingt, erhalten die Senior*innen Unterstützung, um ihre Ideen selbstständig oder in kleinen Gruppen umzusetzen. Regelmäßige Treffen ermöglichen es, Erfahrungen auszutauschen und immer wieder neue Initialzündungen zu entwickeln.

„Unsere Bewohner*innen können ohnehin je nach Bedarf auf verschiedene professionelle Unterstützungsangebote zurückgreifen, die ihnen helfen, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben“, erklärt Stefan Rischer das sogenannte „Servicewohnen“. Es umfasst an der Berliner Straße 40, an der Kaiserstraße 35 Wohneinheiten sowohl für Alleinstehende als auch für Paare. Sie alle können ein selbstbestimmtes Leben führen und finden Hilfe, wenn diese gebraucht wird. Die Quartiersmitarbeiterinnen unterstützen sie dabei, Anschluss zu finden sich aktiv in Quartiersleben einzubringen.

Bild:

Es ist serviert: Katrin Meyer, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, und Einrichtungsleiter Stefan Rischer (im Hintergrund stehend) freuen sich, dass das Projekt „Zu Tisch im Quartier“ im Wilhelm-Florin-Haus so gut angenommen wird.