Der Kinder- und Jugendbeirat (KiJu) der Gütersloher Bürgerstiftung hat auf seiner jüngsten Sitzung die Förderung von fünf weiteren Projekten beschlossen, die auf unterschiedliche Art und Weise der Stärkung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen vor Ort zugutekommen. Begleitet von Projektleiterin Beate Hinrichs wurden die eingegangenen Anträge im Plenum von jeweils zwei KiJu-Mitgliedern vorgestellt, intensiv diskutiert und nach den Kriterien Wirkung, Dringlichkeit, Nachhaltigkeit, Reichweite und Konzept von allen bewertet. Die Entscheidungen über die Höhe der Einzelbeiträge fielen einstimmig. Insgesamt wurden 5000 Euro bewilligt.
So erhält das FrauenKulturCafé 250 Euro für sein Projekt "Computerkids". Es geht darum, Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in einem Kursus Grundzüge einer Programmiersprache beizubringen, damit sie das auch im schulischen Bereich anwenden können.
Die Anne-Frank-Schule hat unter dem Motto "Lebensorientierung" ein Projekt entwickelt, das Schüler*innen mit Förderbedarf aus den Jahrgangsstufen 8 bis 10 grundlegende Alltagsfertigkeiten vermitteln soll. So soll beispielsweise gemeinsam der Lebensraum Gütersloh erkundet und das Einkaufen oder Zugfahren geübt werden. Oder die Schüler*innen lernen in der Schulküche, wie man sich verpflegt. Und auch Ausflüge sind geplant, zum Beispiel in einen Kletterpark, um Selbstvertrauen aufzubauen. Überzeugt davon, dass die Teilnehmenden dabei etwas fürs Leben lernen, fördert der KiJu das Projekt mit 1050 Euro.
Finanzielle Unterstützung erfährt zudem der geplante "Ort zum Wohlfühlen", der in der Schule im FiLB (Förderzentrum zur individuellen Lebensgestaltung und Berufsorientierung) entsteht. Gemeinsam mit den 16- bis 20-jährigen Schülern, die aufgrund körperlicher und/oder geistiger Einschränkungen hohe individuelle Bedarfe haben, soll damit ein Rückzugsort, aber auch ein Raum für Begegnungen geschaffen werden. 1450 Euro gehen dafür ans FiLB.
Auch ein weiterer Antrag der Gesamtschule an der Ahornallee wurde positiv beschieden. Es geht um eine Bienen-AG, die mit 950 Euro unterstützt wird. In der AG sollen Fünft- und Sechstklässler lernen, wie wichtig Bienen für Natur und Mensch sind, und welche nachhaltigen Produkte sich durch sie herstellen lassen. Das Angebot richtet sich unter anderem an lernschwächere Kinder, die dadurch die Erfahrung machen, dass sich Einsatz lohnt - was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Die Bienen-AG ist zudem ein erster Schritt zur schuleigenen Imkerei und ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz.
Blieben noch die "Soulbuddies", ein engagiertes Team von Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen, (Sozial-)Pädagog*innen, Psycholog*innen, und Sozialarbeiter*innen sowie Auszubildende und Studierende der entsprechenden Fachrichtungen, die sich ehrenamtliche um psychisch belastete Jugendliche kümmern. Gespräche und Begleitungen helfen den Betroffenen, einen Weg aus der Krise zu finden. Der KiJu fördert mit 1300 Euro die mobilen Sprechstunden der „Soulbuddies“ in Gütersloh, die in einem eigens angeschafften, ortsungebundenen Kastenwagen stattfinden. So können sich die Betreuenden ganz nach den Bedürfnissen der Jugendlichen richten.