Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Kinder genießen "Deutschsommer"

Die Würfel sind gefallen: Dank der Sechs darf Muhammed selbst laut vorlesen. Bei Maria wird’s die Eins und sie kann jemanden bestimmen. Bei der Drei lesen alle zusammen, was mit Ronja Räubertochter im Mattiswald passiert. Und während sich diese Kinder auf den Spuren von Astrid Lindgrens cleverer Heldin im Lesen üben, wird nebenan eifrig geschauspielert. Wie stellt man ein Tier dar? Wie einen Baum oder gar ein Blatt? Keine Frage, in den Ferien war viel los in der Gütersloher Altstadtschule, denn erneut fand dort das von der Sportjugend im Kreissportbund Gütersloh organisierte Projekt „Deutschsommer“ statt.

Dieses besondere, gleichzeitig Spaß und schlau machende Ferienprogramm wendet sich an Dritt- und Viertklässler mit erhöhtem Sprachförderbedarf. Es geht darum, sie durch ein zielgruppenorientiertes, vielseitiges Bildungs- und Freizeitangebot vor dem Übergang in die vierte oder fünfte Klasse in ihrer Sprach- und Persönlichkeitsbildung voranzubringen. Der Deutschsommer wird in Kooperation mit der Reinhard Mohn Stiftung veranstaltet und mit Geldern aus dem Kinder- und Jugendförderplan NRW gefördert. Zusätzlich setzt die Sportjugend Spendengelder der Bürgerstiftung für den Deutschsommer ein.

36 Kinder aus elf Gütersloher und vier Verler Grundschulen nahmen diesmal daran teil, zieht Lukas Meiertoberens als Projektleiter zufrieden Bilanz. Drei Wochen lang haben die Kinder, die aus der Ukraine, dem Iran und Irak, aus Italien, Mazedonien, Rumänien, Indien, Serbien und Deutschland stammen, zusammen gelernt, gespielt, geprobt, gelacht und gegessen. An den Vormittagen arbeiteten Irina Dandörfer und Gina Müntefering, Pädagoginnen für Deutsch als Zweitsprache, sowie die Theaterpädagoginnen Julia Dörk und Michaela Dolencic mit den Schülern. Nachmittags wurden von den Sozial- und Freizeitpädagogen Fabienne Schwake und Noah Neumann sprachintensive Spiel- und Sportangebote gemacht. Vom Basteln über Minigolf, von der Kanufahrt über diverse Ausflüge bis hin zu einem HipHop-Workshop war alles dabei.

Höhepunkt des Deutschsommers war die von den Kindern selbst entworfene Theaterversion und mit großer Begeisterung erarbeitete Aufführung von „Ronja Räubertochter“ im Jugendgästehaus des Kreises Herford in Rödinghausen, wo die Schüler die dritte Woche des Programms verbrachten. Bei der gelungenen Premiere sparten die geladenen Eltern jedenfalls nicht mit Beifall. Und auch die Dozenten des Deutschsommers waren zufrieden mit dem Erfolg. Zeigte sich doch, dass sich die vor Projektbeginn und am Ende per Online-Screening gemessene Lesekompetenz (Leseflüssigkeit und Leseverständnis) der Kinder stark verbessert hatte. „Was nicht zuletzt am täglichen, 20-minütigen Lesetraining aus dem Projekt ,Lies mit‘ lag“, erklärt Lukas Meiertoberens. Dann kann das neue Schuljahr ja jetzt kommen.  

Bild: Erfolgreicher Deutschsommer: Spiel und Spaß kamen bei dem schlau machenden, vom Kreissportbund organisierten und mit Mitteln der Bürgerstiftung realisierten Ferienprojekts auch diesmal nicht zu kurz.

 

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