Die Bürgerstiftung bewegt vieles und viele: Entsprechend gut gelaunt kamen Aktive und Unterstützer beim jüngsten Stifter- und Patenforum auf dem sich wie immer von seiner besten Seite zeigenden Meierhof Rassfeld zusammen. Dr. Reinhard Zinkann als Kuratoriumsvorsitzender übernahm gewohnt eloquent die Begrüßung der Gäste, die in der sommerlich geschmückten Partydeele Platz nahmen. Er betonte das breitgefächerte, auf ein starkes Miteinander zielende Engagement der Bürgerstiftung als klares Zeichen gegen eine wachsende Gesellschaftsspaltung. Mit 486.000 Euro haben man allein im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 65 Projekten unterstützt. Dabei mache sich die Stiftung bewusst für ein demokratisches Denken und Handeln stark, was sich unter anderem in der Gründung des Kinder- und Jugendbeirats widerspiegele. „Denn es ist auch für Jugendliche wichtig, zu lernen, sich für diejenigen einzusetzen, die das von sich aus nicht können.“ Sein besonderer Dank galt allen Stiftern und Paten, die die Arbeit der Bürgerstiftung mit ihren kontinuierlichen Beiträgen unterstützen. „Wir alle machen damit unsere Stadt zu dem, was sie ist: l(i)ebenswert und schön.“
Nachdem Vorstandsmitglied und Finanzfachmann Dr. Reinhard Liedl die positive Bilanz der Bürgerstiftung für 2023, die im frisch gedruckten Tätigkeitsbericht nachzulesen ist, vorgestellt hatte, beleuchtete die Vorstandsvorsitzende Katrin Meyer eines der großen aktuellen Zukunftsprojekte der Bürgerstiftung: die Rekrutierung und Integration ausländischer Pflegekräfte am Klinikum Gütersloh. In Kooperation mit der Erich und Katharina Zinkann-Stiftung werden dafür insgesamt 216 000 Euro zur Verfügung gestellt. Im Gespräch mit Pflegedirektorin Andrea Eickhoff sowie den bereits vor Ort eingetroffenen Pflegekräften Frau Imeri aus dem Kosovo und Herrn Singh aus Indien wurden Aufgaben, Strukturen und Herausforderungen des Projekts deutlich.
Im launigen Interview mit Stiftungs-Geschäftsführerin Nina Spallek präsentierten die Projektleiterin Beate Hinrichs sowie die aus Bulgarien stammende Diana Gergova, engagiertes Mitglied des Kinder- und Jugendbeirats (KiJu), dessen Ziele und bisherigen Erfolge. „Es ist toll, in diesem Gremium mitzuwirken und im Team tatsächlich etwas Sichtbares bewirken können“, fasste die 17-Jährige ihre bislang gemachten Erfahrungen zusammen. Die Mittel zur Realisierung der vom KiJu bewilligten Anträge - 10.000 Euro jährlich - kommen aus dem Wössner Jugendfonds.
Applaus gab es auch für die mittlerweile auf neun angewachsenen „Aufwind“-Stipendiat*innen der Bürgerstiftung – sowohl für die, die nach drei Jahren erfolgreicher Förderung ins Studium bzw. in die Ausbildung entlassen wurden, als auch für die „Neulinge“. Während Katharina Horsthemke und Klara Issa nach drei erfolgreichen Jahren der Förderung verabschiedet wurden, stehen die Gütersloher Schüler*innen Olivia Kronshage, George Malki und Dilpak Mosah am Anfang des Stipendiums. „Wir können, Aufwind‘ nur empfehlen. Sowohl die finanzielle als auch die mentale und persönliche Unterstützung, die man erfährt, bringen viel. Ganz zu schweigen, von den Seminaren, Fahrten, Firmenbesuchen und auch den gemeinsamen Freizeitaktivitäten“, waren sich Katharina und Klara einig. Die eine wird ab Oktober an der Uni-Klinik in Münster eine Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren. Die andere startet in Bielefeld ihr Studium der Wirtschaftsingenieurswissenschaft.
Eine bunte Bilderschau gab weitere Einblicke in die facettenreiche Arbeit der Bürgerstiftung. „Schon beeindruckend, was sich da so übers Jahr alles tut. Und es ein gutes Gefühl, dass wir ein Teil davon sind“, brachte einer der Paten Sinn und Zweck der Bürgerstiftung auf den Punkt.