Riesenhafte Figuren aus Pappe, mythologisch angehauchte Skulpturen, textile Installationen, großformatige Malerei, glitzernde Collagen aus Alltagsgegenständen, skurrile Installationen, Kunst in Schneegläsern und aus Landkarten, Farben, Pinsel, Atelieratmosphäre – auf ihrer jüngsten Exkursion gab es unendlich viel zu entdecken für die Aufwind-Stipendiat*innen der Bürgerstiftung. Zusammen mit ihren Projektleiterinnen Gudrun Sölter und Beate Hinrichs besuchten sie die erste und einzige Künstlerkolonie im Kreis Gütersloh: „Dauntown“ in Borgholzhausen.
Nach ausgiebiger und sehr interessanter Führung durch alle Ateliers mit der dort ansässigen Künstlerin Beate Freier-Bongaertz waren die Jugendlichen mehr als motiviert und inspiriert, um selbst kreativ tätig zu werden. Gemeinsam schufen sie aus den unterschiedlichsten Materialien individuell gestaltete Figuren, die am Ende ein buntes Stadtpark-Szenarium ergaben. Ein anregendes Miteinander – sowohl als Gesamtkonstellation als auch im Schaffensprozess, der den Stipendiat*innen ganz offensichtlich viel Spaß machte und den Teamgeist förderte.
Die Ateliergemeinschaft existiert seit 2012 in einer stillgelegten Daunenfabrik. Daher stammt auch der Name „Dauntown“. Neun Künstler sind dort tätig: die Bildweberin und studierte Designerin Annie Fischer, die Grafikdesignerinnen Susanne Kinskis und Beate Freier-Bongaertz, der Maler Wolfgang Meluhn, die Maler und Objektkünstler Mathias Poltrock und Marvin Knopf sowie die Bildhauer Jörg Spätig und Michael Strauß. Hinzu kommen wechselnde Stipendiaten und Gastkünstler, die in einem vom niederländischen Künstler Andre Smits gestalteten Wohnwagen untergebracht werden können. Als „Miete“ kreiieren sie jeweils eine Skulptur für den angegliederten „Avantgarten“, damit sich diesr Skulpturenpark auf grüner Wiese augenfällig weiterentwickelt.
Ob draußen oder drinnen: Es gab jede Menge Ungewöhnliches und Überraschendes für die Stipendiat*innen zu sehen. Sie nutzten die Chance und sahen sich auch selbstständig noch mal in allen Räumlichkeiten und auf dem gesamten Gelände ausgiebig um, ehe es daran ging, das eigene künstlerische Talent auszuloten. Dass sie dabei ganz nebenbei durch die Gastgeberin auch viel Wissenswertes über Kunstprozesse und künstlerische Ausbildungswege, aber auch über Höhen und Tiefen eines Künstlerdaseins erfuhren, sorgte für viel Gesprächsstoff. So haben die Stipendiat*innen der Bürgerstiftung einmal mehr über ihren Tellerrand schauen können und Aufwind für eigenes Denken und kreatives Handeln erhalten.