Bestes Sommerwetter, gute Laune bei den Gästen und Aktiven, eine wunderbare Location, Informatives und Wissenswertes, gutes Essen, geselliges Beisammensein und angeregte Gespräche: Das jüngste Stifter- und Patenforum der Gütersloher Bürgerstiftung auf dem Meierhof Rassfeld war wieder ein voller Erfolg. Dr. Reinhard Zinkann als Kuratoriumsvorsitzender übernahm mit launigen Worten die Begrüßung. Geschäftsführerin Nina Spallek stellte den noch druckfrischen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vor, der mit großem Interesse aufgenommen wurde.
Mehr als 60 verschiedene, große und kleine Projekte in den Schwerpunktthemen Bildung, Gesundheit, Integration, Soziales, Kultur sowie Natur und Umwelt wurden auf den Weg gebracht oder gefördert. Nicht zu vergessen die geleistete finanzielle Hilfe aus dem Flüchtlingsfonds unter anderem für die Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind und in Gütersloh eine Zuflucht und Sicherheit gefunden haben. Insgesamt hat die Bürgerstiftung 528.000 Euro für all diese Projekte ausgegeben.
Um die Wirksamkeit einer Förderung durch die Bürgerstiftung einmal direkt zu beleuchten, begrüßte Nina Spallek Marvin Hemkendreis von der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie für ein kurzes Interview. Er berichtete, dass die seit 2016 unter anderem mit Stiftungsgeldern installierten Strukturen gut greifen. Dass man mit dem Café Connect eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge geschaffen habe, ein Forum, in dem Sprachförderung, aber auch persönliche Beratungen und Hilfe erfolgen. Wahida Khalil Khalaf und Zainab Ayelabowo sind zwei von vielen Betroffenen, die das entscheidend weitergebracht hat. Wahida, Mutter von sieben Kindern, kam vor acht Jahren aus dem Irak nach Gütersloh, hat die deutsche Sprache gelernt und arbeitet heute in der Küche eines Pflegeheims. Zainab kam vor fünf Jahren aus Nigeria, hat ebenfalls erfolgreich die Sprachkurse absolviert und macht nun eine Ausbildung zur Pflegehelferin. Sie haben ihren Weg zur Selbstständigkeit gefunden – was mit viel Beifall quittiert wurde.
Applaus gab es auch für die „Aufwind“-Stipendiatinnen und Stipendiaten der Bürgerstiftung. Beispielhaft für den Erfolg ihrer insgesamt dreijährigen finanziellen und persönlichkeitsbildenden Förderung erklärte die aufs Abitur zusteuernde Promise Nnodim, dass sie sich für ein Medizinstudium entschieden habe. Und Maher Darweesh kann sich nun sicher sein, ein duales Studium im IT-Bereich in Angriff nehmen zu können - Ziele, die sie ohne Förderung nicht erreicht hätten.
Deswegen freuen sich auch Natalia Lupusor aus Moldawien und Diana Gergova aus Bulgarien, beide 16 Jahre jung, dass ihre Bewerbungen für das „Aufwind“-Stipendium jüngst erfolgreich waren. Im Stifter- und Patenforum berichteten sie von ihren Hoffnungen, sich dank der Förderung der Bürgerstiftung ihren Traum vom Architektur- und naturwissenschaftlichen Studium erfüllen zu können.
Dass die Bürgerstiftung nicht nur Einzelne fördert, sondern sich auch für das breitgefächerte Miteinander in der Stadtgesellschaft stark macht, haben Aktionen wie der BürgerBrunch und der Weihnachtsmarkt rund um die Apostelkirche 2022 bewiesen. Eine bunte Bilderschau erinnerte an die schönsten Momente. „Es ist ein schönes Gefühl als Stifter oder Pate Teil einer Gemeinschaft zu sein, die so viel für Gütersloh bewirkt“, erklärte einer der Gäste stellvertretend für viele - und brachte damit Sinn und Zweck der Bürgerstiftung bestens auf den Punkt.