Deshalb hat die Bürgerstiftung Gütersloh jetzt mit insgesamt 11.320 Euro sichergestellt, dass sich alle Kinder aus den von der Gütersloher Tafel versorgten Familien über ein Überraschungspaket zum Fest freuen können. Farbkästen und Pinsel, Buntstifte und Malblöcke, kamen in die hübsch dekorierten Weihnachtstüten. Katrin Meyer, Vorstandsvorsitzende der Stiftung, überzeugte sich bei einem Besuch des Tafel-Zentrallagers an der Kaiserstraße davon, mit wie viel Elan und Liebe die entsprechenden Päckchen gepackt wurden. „Den Kindern eine besondere, überraschende Freude zum Fest zu machen, ist der Bürgerstiftung eine Herzensangelegenheit“, bekräftigte Meyer. Jetzt kann Weihnachten kommen.
„900 Stück haben wir schon fertig“ berichteten Rafaela und Vanessa freudestrahlend. Die beiden tatkräftigen Frauen gehören zu den 450 ehrenamtlichen Helfern, die die Tafel kreisweit an ihren 55 Verteilstellen, aber auch für die Arbeit im 1000 Quadratmeter großen Zentrallager im Einsatz hat. In den 25 Jahren, in denen die Einrichtung mittlerweile besteht, sei der Andrang noch nie so hoch wie jetzt gewesen, berichtete Geschäftsführerin Ruth Prior-Dresemann. „Wir mussten kurzfristig noch vier neue Verteilstellen – drei in Gütersloh, eine in Rheda-Wiedenbrück – einrichten. Damit sei die Einrichtung an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt, betont Prior-Dresemann mit Blick auf nur sieben hauptamtliche Helferinnen und Helfer sowie auf 30 Mitarbeiter, Praktikanten und Schüler, die durch Sozial- und Wiedereingliederungs-Kooperationen mit dem LWL-Klinikum, der Hermann-Hesse-Schule oder dem Arbeitsamt in den unterschiedlichen Bereichen der Tafel zum Einsatz kommen.
Info-Kasten: Zwar mangelt es der Einrichtung nicht an Anerkennung wie jüngst durch den mit 5000 Euro dotierten NRW-Heimat-Sonderpreis. Aber die Vereinsarbeit ist nach wie vor überwiegend spendenbasiert. Rheda-Wiedenbrück ist bislang die einzige Kommune im Kreis, die sich gerade erst verpflichtet hat, die Einrichtung künftig mit jährlich 5000 Euro zu unterstützen. Die Tafel erhofft sich davon eine Signalwirkung auch für andere Gemeinden, in denen sie tätig ist.
Pro Monat werden 100 bis 130 Tonnen gespendete und eingesammelte Lebensmittel verteilt. Akut herrscht zudem großer Bedarf an warmer Winterkleidung, Hygiene- und Babyartikeln sowie alltäglichen Wasch- und Reinigungsmitteln. Allein in Gütersloh sind derzeit 800 (Flüchtlings-)Familien bei der Tafel gelistet. Hinzu kommen Einrichtungen wie das Frauenhaus, die Bahnhofsmission oder das Haus Nordhorn, die mitversorgt werden. Insgesamt sind es 4600 Menschen im ganzen Kreis. 40 Prozent der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche
Foto: Päckchen packen in der Gütersloher Tafel: (vorn v. l.) Katrin Meyer, Vorstandvorsitzende der Bürgerstiftung, und Ruth Prior-Dresemann, Geschäftsführerin der Tafel, ließen sich (hinten v. l.) von den Helferinnen Rafaela und Vanessa zeigen, was alles an Kreativmaterial und Malutensilien in die von der Bürgerstiftung gespendeten Weihnachtspakete für Kinder kommt.