Gesprächsinhalte sind schnell vergessen, der abgelegte Gegenstand wird nicht mehr wiedergefunden und der Orientierungssinn fehlt: Für demente Menschen ändert sich der gesamte Alltag, ungeplante Ereignisse wie ein Krankenhausaufenthalt stellen sie vor neue Herausforderungen. Um Betroffenen in dieser Situation besser zur Seite stehen zu können, sind die Grünen Damen des Sankt Elisabeth Hospitals dank einer finanziellen Förderung der Bürgerstiftungrund um das Thema Demenz geschult worden.
„Es ist wichtig, dass man sich in die Welt einer dementen Person hineinversetzen kann“, betont die Leiterin des Kurses, Brunhilde Peil. Die erfahrene Mitarbeiterin der Diakonie Gütersloh hat die Grünen Damen und Herren der Katholischen Krankenhaushilfe im Umgang mit an Demenz erkrankter Patienten sensibilisiert. „Man sollte demente Personen von vorne ansprechen, Blickkontakt mit ihnen halten, einfache Fragen stellen und Redepausen machen“, nennt Brunhilde Peil einige Beispiele. Diese hat Marita Horsthemke, Leiterin der Grünen Damen, bereits in der Praxis anwenden können: „Ich habe eine Dame besucht, die gedanklich in der Vergangenheit war und wir haben zusammen ein Buch von früher angeschaut: Die Patientin ist richtig aufgeblüht“, erzählt Marita Horsthemke. Schließlich wird das Herz nicht dement, Gefühle aus der Vergangenheit bleiben. „Durch die Schulung ist man sensibler geworden und weiß nun, wie man auf demente Patienten zugeht und worauf zu achten ist“, ergänzt die Leiterin der Grünen Damen.
Das Thema Demenz liegt nicht nur den Grünen Damen am Herzen, sondern auch der Bürgerstiftung: „Wir haben in diesem Bereich bereits viele Projekte gefördert und daher ist es uns ein Anliegen, auch diese Schulung zu fördern“, betont Brigitte Büscher von der Bürgerstiftung. Schließlich rücke nicht nur das Thema Demenz in den Fokus, sondern gleichzeitig werde dadurch auch das Ehrenamt gestärkt. „Wir danken der Bürgerstiftung für die Unterstützung und freuen uns über die positiven Rückmeldungen unserer engagierten Ehrenamtlichen, die nun mit mehr Hintergrundwissen zum Thema Demenz ihre Besuche auf Station durchführen können“, ergänzt Pflegedienstleiter Heinrich Siefers.