Der Bundesverband Deutscher Stiftungen würdigt mit der Verleihung des Deutschen Stifterpreises an alle Bürgerstifterinnen und Bürgerstifter das Engagement jener Menschen, die sich in ihren Städten und Dörfern mit Zeit, Geld und Ideen für die Gemeinschaft engagieren. Kennzeichnend für Bürgerstiftungen ist, dass sich ihre Aktiven für viele Gemeinwohlzwecke – Jugend, Senioren, Kultur, Gesundheit und Umwelt – einsetzen. Sie sind ein zentraler Ort für gesellschaftliche Mitbestimmung und Partizipation. Seit über 20 Jahren gibt es Bürgerstiftungen in Deutschland. In mehr als 400 Stiftungen, verteilt über das ganze Land, sind rund 30.000 Menschen aktiv.
„Demokratie gestalten bedeutet Verantwortung übernehmen. Über 30.000 Menschen setzen sich in Bürgerstiftungen für ein lebenswertes Umfeld ein. Das macht sie zum Paradebeispiel für gemeinschaftliches, stifterisches Engagement und für demokratische Mitbestimmung“, so Prof. Dr. Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Vor mehr als 20 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Bürgerstiftungen in Deutschland. Heute gibt es zwischen Schleswig im Norden und Wasserburg im Süden mehr als 400 Stiftungen dieser Art. Jährlich engagieren sich die Aktiven in Bürgerstiftungen insgesamt rund 1,85 Millionen Stunden für die Gemeinschaft. Mit 113 Bürgerstiftungen ist Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Bürgerstiftungen. Alle Bürgerstiftungen Deutschlands haben ein Gesamtvermögen von knapp über 360 Millionen Euro (Stand 2017).
Das Bündnis für Bürgerstiftungen in Deutschland vertritt die Interessen der Stiftungen von Bürgern für Bürger. Was eine Bürgerstiftung ausmacht, ist in den „10 Merkmalen für Bürgerstiftungen“ zur Gründung und Arbeit von Stiftungen festgelegt. Die 10 Merkmale betonen insbesondere die Unabhängigkeit der Bürgerstiftungen von Politik, Wirtschaft oder Religion, die lokale Ausrichtung sowie die Vielfalt der Zwecke und der Stifterinnen und Stifter.
Deutscher Stifterpreis
Das erste Mal in der Geschichte des Deutschen Stifterpreises wird eine so große Gemeinschaft von Stiftenden geehrt. Die höchste Auszeichnung im Stiftungswesen wurde 1994 zum ersten Mal und bisher 19 Mal verliehen. Zuletzt ging der Preis für stifterisches Engagement an Ise Bosch, Gabriele Quandt und Florian Langenscheidt sowie die Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main. Der Preis ist undotiert.
Der Deutsche Stifterpreis wird am 5. Juni 2019 in Mannheim im Rahmen des Deutschen StiftungsTages vergeben. „Unsere Demokratie“ lautet das Motto des dreitägigen Kongresses, zu dem rund 2.000 Stiftungsvertreterinnen und -vertreter, Stifter und Stifterinnen zusammenkommen.
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vertritt als Dachverband die Interessen der mehr als 22.000 Stiftungen gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Als das zentrale Kompetenzzentrum des deutschen Stiftungswesens bietet er seinen mehr als 4.400 Mitgliedern, Stifterinnen und Stiftern, Medienschaffenden sowie Interessierten umfassenden Informations- und Beratungsservice. Das Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands ist ein Projekt des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Bürgerstiftung Gütersloh
Die Bürgerstiftungen Gütersloh ist die erste Bürgerstiftung in Deutschland. Seit 1996 engagieren sich Gütersloher Bürgerinnen und Bürger mit Zeit, Ideen und Geld, um die Lebensqualität in Gütersloh durch vielfältige Projekte zu verbessern. Die Bürgerstiftung fördert, initiiert und begleitet Projekte, die vor allem die Themen Bildung, Gesundheit und Kultur - für alle Generationen - in den Blick nehmen. Finanziert wird diese Arbeit aus Spenden und aus den Erträgen aus dem Stiftungskapital.
Weiterführende Informationen
- mehr über die Bürgerstiftung Gütersloh: www.buergerstiftung-guetersloh.de
- mehr über Bürgerstiftungen in Deutschland: www.buergerstiftungen.org
- mehr über den Deutschen Stifterpreis: www.stiftungen.org
Foto: David Ausserhofer