Ein unbekanntes Land, eine unbekannte Kultur und eine unbekannte Sprache. Als Mutter aus Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia, Nigeria oder Ghana ist das Leben in einem neuen Land keine Leichtigkeit. Die deutsche Sprache lernen und dabei auf die eigenen Kinder aufpassen? Der „Mütterkurs“ macht es möglich: Während die Mütter Deutsch lernen, werden die Kleinen durch die ehrenamtlich Mitarbeitenden im Haus der Landeskirchlichen Gemeinschaft am Bäckerkamp betreut.
„Die zwölf Mütter haben nicht nur die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, sondern auch durch gegenseitiges Kennenlernen über einen langen Zeitraum, soziale Kontakte zu pflegen und für sich selbst und ihre Kinder etwas Gutes zu tun“, sagt Ingrid Müller. Ihre Aufgaben erstrecken sich von der Koordinierung der Ehrenamtlichen, über die Vorbereitung der Räumlichkeiten bis hin zur Kinderbetreuung. „Das was hier passiert, ist pure Integration“. Vom Sprachunterricht räumlich getrennt, findet zeitgleich die Kinderbetreuung statt. Insgesamt neun Ehrenamtliche kümmern sich um das Wohl der bis zu zwei Jahre alten Kinder.
„In dem Sprachkurs sind die Mütter zu einem guten Team zusammengewachsen. Bei Fragen wird einander geholfen und man unterstützt sich“, sagt Antje Acainas. Die Deutschlehrerin von der Volkshochschule Gütersloh unterrichtet die Mütter fünf Stunden wöchentlich jeweils am Montag und Dienstag. „In diesem Jahr haben wir eine sprachlich starke Gruppe. Es macht mich immer wieder froh, wenn ich zu den Lernerfolgen beitragen kann.“
„Die Frauen bilden in diesem Kurs eine gute Gemeinschaft“, sagt Katrin Meyer von der Bürgerstiftung Gütersloh beim Besuch des Sprachkurses. „Die Mütter können sich in fließendem Deutsch vorstellen. Es ist schön, den Fortschritt der Frauen mitzuerleben.“ Der „Mütterkurs“ findet in Kooperation mit der Volkshochschule Gütersloh, der Stadt Gütersloh, der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der Bürgerstiftung Gütersloh statt.
Bildzeile: Gefördert durch die Bürgerstiftung Gütersloh. Der Mütterkurs der Volkshochschule Gütersloh soll den geflüchteten Müttern beim Ankommen in Gütersloh helfen: (Hintere Reihe) Katrin Meyer (Bürgerstiftung Gütersloh), Ingrid Müller (Landeskirchliche Gemeinschaft), Susanne Pollmeier (Stadt Gütersloh), Antje Acainas (VHS) und die Teilnehmerinnen des Sprachkurses (vordere Reihe).