Eine Treuhandstiftung ist eine rechtlich unselbstständige Stiftung unter dem Dach der Bürgerstiftung Gütersloh. Sie kann durch eine vertraglich geregelte Übertragung eines zweckgerichteten Vermögens gegründet werden. Die Bürgerstiftung Gütersloh übernimmt als Treuhänderin die Organisation und die Verwaltung. Die Verwendung der Mittel läuft in Absprache mit dem Stifter. Eine Treuhandstiftung kann zu Lebzeiten oder auch von Todes wegen errichtet werden.
- Treuhandstifter
Dr. Mark Wössner, ehemaliger Kuratoriumsvorsitzender, stiftete 1998 der Bürgerstiftung Gütersloh 511.292 Euro für die Errichtung des Wössner Jugendfonds. Das Kapital ist seitdem auf 550.000 Euro angewachsen. Damit sicherte er langfristig die Unterstützung von Jugendprojekten in Gütersloh. Für den Umbau des Wasserturms in ein Jugendcafe im Jahr 1999 spendete er darüber hinaus zweckgebunden 210.000 Euro.
Dr. Gerd Wixforth gründete im Jahr 2000 in Erinnerung an seinen Vater, Walter Wixforth, den Wixforth Fonds Gesundheitswesen mit 511.292 Euro. Beide waren jahrzehntelang als Krankenhaus-Dezernenten tätig; es war Dr. Gerd Wixforth ein Anliegen, mit den Erträgen aus seinem Fonds Projekte im öffentlichen Gesundheitswesen zu fördern. Dr. Gerd Wixforth hat nach seinem Tod im Jahr 2014 über 1,3 Millionen Euro seinem von der Bürgerstiftung verwalteten "Wixforth Fonds Gesundheitswesen" vermacht. Das Stiftungskapital dieser Treuhandstiftungen beträgt jetzt 1.938 TEuro.
Dr. Joachim Bauer, gebürtiger Gütersloher Jurist, gründete 2007 mit einem Startkapital von 50.000 Euro den Dr. Joachim Bauer-Kulturfonds mit dem Ziel, Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, den Erwerb von Kunstgegenständen oder Museums- und Musikprojekte für Kinder und Jugendliche zu fördern. Nach seinem Tod im Jahr 2020 hat er seiner Treuhandstiftung 1.585.169 Euro vermacht. Das Stiftungskapital beträgt jetzt 1.635.169 Euro.
Reinhart Müller liegt die Förderung von Kultur und Denkmalschutz sehr am Herzen. Unter dem Dach der Bürgerstiftung Gütersloh errichtet der Gütersloher darum eine neue unselbstständige Stiftung und stattet sie mit einem Kapital von 500.000 Euro aus. Aus den Erträgen der "Reinhart Müller Stiftung für Kultur und Denkmalschutz" werden insbesondere Theater-Projekte und Maßnahmen im Denkmalschutz gefördert.
Ursula und Gottfried Epke haben sich ihr Leben lang sozial engagiert – und tun das auch über ihren Tod hinaus. Die inzwischen verstorbenen Eheleute haben keine Kinder hinterlassen und schon zu Lebzeiten verfügt, dass ihr Vermögen ein Vermächtnis an die Menschen in Gütersloh sein soll. Jetzt ist unter dem Dach der Bürgerstiftung Gütersloh die unselbstständige Epke-Stiftung gegründet worden. Die Eheleute Epke haben in ihrem Testament verfügt, dass die Arbeit der Gütersloher Tafel, des Tierheims, des Blindenvereins und der evangelischen Kindergärten in Gütersloh gefördert werden sollen.
Ein besonderes Anliegen war es Paula und Willi Osthus bereits zu Lebzeiten, sich für Benachteiligte, Kranke, Alte und Alleingelassene zu engagieren. In Gedenken an sie und ihre Lebensgeschichte errichteten die Geschwister Kerstin Drücker und Henning Rethage im Jahr 2019 den Paula und Willi Osthus-Fonds. Aus den Erträgen des Stiftungskapitals in Höhe von 50.000 Euro werden Projekte in den Bereichen des Wohlfahrtswesen, des Gesundheitswesens, sowie der Jugend- und Altenhilfe in der Region Gütersloh gefördert. Die Treuhandstiftung ist als Verbrauchsstiftung gestaltet, das Stiftungsvermögen darf zur Verwirklichung des Stiftungszwecks ganz oder teilweise innerhalb von 15 Jahren nach der Gründung verbraucht werden.